Ein Wochenende im September 2018

Die schönsten Wochenenden sind für mich immer die, an denen man etwas erlebt. Man kann wunderbar abschalten und den Alltag hinter sich lassen, um sich auf Neues aber auch Bekanntes einlassen zu können. Im Alltag wiederum zehrt man dann gerne mal von Erlebtem und erinnert sich an schöne Momente zurück.

Deswegen mein Credo: Das Erlebte – nicht der Besitz – macht glücklich.

Bernsteinfarben glühende Kindheitserinnerungen

Gemeinsam fuhren Savi und ich am Samstag Richtung Hochschwarzwald. Wir schauten uns einen alten Hof an und speisten einen kleinen Happen am Titisee. Danach wanderten wir durch die Ravennaschlucht und sogen die Natur in uns auf. Beim Spazieren bachaufwärts erinnerte ich mich an die unzähligen Urlaube im Montafon, als wir nahezu jeden Tag am und vorallem im Bach verbracht hatten. Am ersten Tag hatten wir jedes Mal einen Staudamm gebaut und so unser eigenes kleines Schwimmbad gehabt. Damals als Kind habe ich gelernt den Bach zu lesen und mich größtenteils von Stein zu Stein springend und balancierend durch den Bach zu bewegen. Gewissermaßen eine rudimentäre, längst nicht so akrobatische, Variante von Parcours.

Sehe ich jetzt Jahre später, wie die Sonne durch das Blattwerk in den Bach scheint und die darin liegenden Steine erleuchtet, erinnert mich dieses bernsteinfarbene Glühen an meine Kindheit und unzählige schöne Tage draußen in der Natur.

Ich finde, es gibt kaum etwas schwereres als gute Natur- und Landschaftsfotos aufzunehmen. Die Natur ist – naturgemäß – chaotisch. Zuerst sollte man sich einen Überblick verschaffen und das ganze Chaos versuchen zu ordnen. Hat man ein interessantes Motiv erkannt, muss man sich die Szene erst einmal erarbeiten, bis man ein ansehnliches Bild auf das Trägermaterial seiner Wahl gebannt bekommt. Wenn man nicht gerade mit längerer Brennweite Details isoliert darstellen möchte, helfen bei einer Weitwinkelaufnahme vor allem: Führungslinien und Licht.
Beides hilft den Blick zum eigentlichen Motiv zu lenken. Solche Linien müssen aber auch erst einmal gefunden werden und das Licht kann man auch nicht einfach an- oder ausknipsen. Deswegen sollte  man sich vor allem die nötige Zeit dafür nehmen.

Zeit nahmen wir uns auch am Sonntag und machten einen kleinen Spaziergang im morgendlichen Sonnenschein zum Bäcker und Bauernhof. Als wir bei unserem Bäcker angekommen waren, stellten wir fest, dass sich dieser noch in den wohlverdienten Ferien befand. Also gingen wir einfach ein kleines Stückchen weiter zu unserem (Sorry!) Bäck-up. Da wir auf dem Rückweg noch Eier holen wollten, drehten wir anschließend eine weitere Runde Richtung Bauernhof. Somit war der Weg zwar länger, aber bei so schönem Wetter gibt es schlimmeres, als draußen zu sein.