Strasbourg

Oftmals sind es die spontanen Ideen, die darüber entscheiden, ob es ein guter oder schlechter Tag wird.

Savi und ich nahmen uns einen Tag frei, um gemeinsam unser Jubiläum zu feiern. Erster Programmpunkt war das Outlet bei Roppenheim. Was gönnen und so. Wirklich fündig wurden wir nicht und irgendwie war die Stimmung dann schon etwas geknickt. Auf der Rückfahrt bekamen wir uns dann auch wegen Lappalien in die Haare und die Diskussion endete damit, dass ich beleidigt und wortlos am Rhein entlang fuhr. In diesem Moment ärgerte ich mich über mich selbst, war aber noch zu stolz klein beizugeben. Manchmal ist der Mensch, in diesem Fall ich, echt blöd.

Irgendwann tauchte ein Schild auf: Strasbourg 40km

Ich fühlte mich, als wäre ein Knoten in meinem Hirn endlich aufgegangen. Also sprang ich über meinen Schatten, murmelte irgendwas von Sorry, was ich natürlich mehrmals laut wiederholen musste, bis meine Herzdame zufrieden war und bog schließlich rechts Richtung Rheinfähre Greffern ab.

Auf Savis Frage, wohin ich denn jetzt schon wieder fahren würde, antwortete ich nur mit all meiner zur Verfügung stehenden Coolness: Strasbourg.

„Echt jetzt?“, Fragte sie zögernd? „Ja klar, warum nicht?“, entgegnete ich ihr. Schon war sie ganz aus dem Häuschen. „Juhu!“

Also fuhren wir nach Strasbourg. Hatten dann noch einen wunderschönen Tag zu zweit. Ich konnte ein wenig Street mit meiner treuen Ricoh GR fotografieren und schlürfte genüsslich eine Ramen Suppe. Savi im Gegenzug wurde bei einem Bäcker fündig und ist seither verliebt in Strasbourgs Backwaren.

Eine wichtige Lehre, die ich aus diesem Tag ziehen konnte: Konsum alleine macht nicht glücklich. Es sind die Erlebnisse, von denen man im – oftmals tristen – Alltag zehren kann.